(09. September 2014) - Manfred Wache und Günter Strobach

Manfred Wache und Günter Strobach
Goldener Meisterbrief im Doppelpack

[BERLIN 09. September 2014] - Am 2. Mai 1964 wurden vier Berliner Jung-Meister nach erfolgreicher Meisterprüfung durch den (West-)Berliner Obermeister Paul Meister freigesprochen. Zwei davon sind heute 50 Jahre später sowohl privat als auch im Labor noch aktiv tätig.

Günter Strobach, im Jahr 1940 in der Manteuffelstraße in Berlin geboren, gründete sein erstes zahntechnisches Unternehmen 1966 direkt in seinem Geburtshaus.
Bis es aber dazu kam, lag ein mühevoller Weg vor ihm.
Herr Strobach verbrachte seine Lehrjahre im Dentallabor von Günther Nitschke.

Dass das Ausbildungslabor nicht nur für fachliche Qualifikation sondern auch für soziale Kompetenz stand, zeigt der Umgang der Lehr-Ehepaares mit ihren Angestellten in Krisenzeiten: So sorgte sich Familie Nitschke um den jungen Herrn Strobach in persönlich schwieriger Zeit, lud ins Kino oder zum Essen ein.

So sahen 1964 Sieger aus: (v.l.n.r.) "Jungmeister" Wache, Strobach, Hauf, Sander mit Innungsobermeister Paul Meister

Bei der Vorbereitung auf die Meisterprüfung, die damals nur ca. 30% der Anwärter bestanden, leistete Familie Nitschke fachliche und psychische Aufbauarbeit.
Herr Strobach legte die Meisterprüfung bereits mit 24 Jahren ab; eigentlich war er ein Jahr zu jung, um überhaupt zur Prüfung zugelassen zu werden. Dies gab damals ausreichend Anlass zu Pessimismus: "Dich nimmt doch keiner ernst", hieß es nicht nur einmal und tatsächlich stand der angehende Jungunternehmer bei seinen ersten Aquirierungsversuchen in der Praxis eines benachbarten Zahnarztes blitzschnell wieder vor verschlossener Tür.

Doch Hartnäckigkeit und Optimismus sind Charaktereigenschaften, die Herrn Strobach auszeichnen, und so überwand er die schwierigen Anfangsjahre erst alleinarbeitend und seit 1967 mit seinem ersten Lehrmädchen. Und weil der Chef super ist und die Atmosphäre im Labor eine angenehme, familiäre, blieb das Lehrmädchen inzwischen Spitzenkeramikerin - bis jetzt beinahe durchgängig im Betrieb tätig.

1968 wurde der Neubau in der Reißeckstraße bezogen und seither sukzessive vergrößert, in den "Goldenen Zahntechniker-Zeiten" in den 80ern hatte das Labor 30 Mitarbeiter.
Herr Strobach ist heute noch aktiv im Labor tätig; ans Aufhören denkt er noch nicht. "Das Wichtigste ist, gesund zu bleiben und den Spaß am Leben nicht zu verlieren."

Und natürlich sind für Herrn Strobach Freunde ganz besonders wichtig, vor allem die aus den Jugendzeiten.

Judith Behra, ZIBB-Geschäftsführerin (m.), beglückwünscht Günter Strobach (r.) und dessen "Lehrmädchen der ersten Stunde" (l.)

Ein solcher Freund ist auch Manfred Wache, zu dem ihn eine langjährige, in fachlichen Dingen streitbare Freundschaft verbindet.

Beiden zugleich eigen ist, dass sie ihre Meisterprüfung am selben Tag abgelegt haben - und in über 50 Arbeitsjahren erfolgreiche Unternehmer geworden sind.

Hemdenschneider sollte Herr Wache eigentlich werden, wäre es nach dem Willen seines Vaters gegangen. Doch weil dieser selbst Zahntechniker war, hat Manfred Wache schon in ganz jungen Jahren seine Liebe zum Beruf entdeckt: Bereits als Kind bediente er die Tretbohrmaschine, mit der sein Vater Zähne beschliff.
Und diese Leidenschaft sollte sein Leben bestimmen.

Angefangen hat die Erfolgsgeschichte 1970 in der Berliner Dominicusstraße mit 3 Mitarbeitern, bevor fünf Jahre später das Haus in der Riemeisterstraße bezogen wurde, welches mittlerweile sein eigen ist.

Seit jeher am Fortschritt und den Innovationen in der Zahntechnik interessiert und beteiligt, begann er in den Anfangsjahren mit den damals zukunftsweisenden Feldspatkeramikarbeiten, weitere entscheidende technische Sprünge waren in den 60er Jahren seine Pionierarbeiten mit Metallkeramik und dem Bachmann-Fräsgerät. Und bereits 1971 fertigte er seine ersten Kronen und Brücken auf Blattimplantaten. Bis heute stellt er Suprakonstruktionen her, alles in allem ergibt das mehr als 40 Jahre Erfahrung in Sachen Implantatprothetik.

Manfred Wache (m.) mit Gisela Wache (l.) und Judith Behra (r.)

Auf Fortschritt und Innovation ausgerichtet, waren ihm die Mitarbeit in Fachverbänden sowie Fortbildungen immer außerordentlich wichtig; bis heute ist er gern und oft Teilnehmer an fachlichen Veranstaltungen.

Aber Herrn Waches Liebe zum Beruf geht über das rein Betriebliche weit hinaus: 36 Jahre hat er selbst im Meisterprüfungsausschuss Zahntechnikermeister geprüft und damit unzählige Jungmeister auf dem Weg in den beruflichen Aufstieg begleitet, wofür ihm 1997 die Goldene Ehrennadel der Zahntechniker-Innung Berlin-Brandenburg verliehen wurde.

Bei allen Höhen und Tiefen, die den unerschütterlichen Unternehmer in einem halben Jahrhundert Berufsleben begleiteten, war Gisela Wache stets an seiner Seite, führt das Büro, betreut Kunden und ist bis heute die gute Seele des Unternehmens.

Herr Wache, privat seinen Freunden als leidenschaftlicher Golfspieler bekannt, beschäftigt momentan in seinem Labor 8 Mitarbeiter. "Im Mittelpunkt steht der Mensch; ob Patient, Zahnarzt, Mitarbeiter oder Kollegen" dieser Maxime ist er bis heute treu geblieben.

Die Zahntechniker-Innung Berlin-Brandenburg gratuliert Herrn Wache und Herrn Strobach sehr herzlich zu ihren beruflichen Leistungen und nicht zuletzt dazu, dass sie es immer wieder geschafft haben, gestärkt aus Anpassungskrisen hervorzugehen. Darauf können

Herr Wache an der Tretbohrmaschine -

Herr Wache an der Tretbohrmaschine -

Der Beginn einer großen Leidenschaft

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